Unlock statt Lockdown

Bildquelle: Pixapay, Nutzer: AmrThele

Es war der 10. Oktober in einem RTL-Interview, als uns Gesundheitsminister Jens Spahn versicherte, dass es keinen 2. Lockdown bräuchte, “weil wir heute auch mehr wissen … wir wissen, dass wir im Einzelhandel, bei Friseuren, im öffentlichen Nahverkehr, auch im Flugzeug mit AHA-Regeln (Abstand halten – Hygiene beachten – Alltagsmaske) und gegenseitiger Rücksicht, keine Ausbrüche haben.” Nun ist er trotz aller Erkenntnisse da, der 2. Lockdown. Ist er jedoch gerechtfertigt oder handelt es sich hierbei nur um reine Symbolpolitik? 

Die Situation in Deutschland

34.480 Menschen sind (Stand 03.01.21) an oder mit Sars-Cov2 in Deutschland gestorben. Eine beachtliche Zahl, wenn man sie einfach mal ohne Kontext in den Raum stellt. Den Beweis für die Schwere der Krankheit liefern natürlich die Bilder und Berichte von den an der Kapazitätsgrenze stehenden Krankenhäusern. Dass die Krankenhäuser an ihrer Kapazitätsgrenze stehen und die Krankheit auch tödlich enden kann ist tragisch, jedoch nicht ungewöhnlich. So sind jedes Jahr die Krankenhausbetten zu etwa 80% ausgelastet, so auch dieses Jahr. Die in den Krankenhäusern behandelten Covid-19 Fälle sind entsprechend der Corona-Wellen verlaufen. Laut DIVI Intensivregister ist die allgemeine Auslastung der Intensivbetten über das Jahr jedoch weitgehend gleichgeblieben. Trotzdem, so das herrschende Narrativ, sind dieses Jahr mehr Menschen gestorben als sonst, “was hätte die Politik denn sonst für einen Grund so etwas zu tun”, wird oft gesagt. Das ist tatsächlich eine gute Frage, falsch ist jedoch die Behauptung, dass es 2020 eine größere Übersterblichkeit gab, in den bisher vorliegenden Daten sind keine auffälligen Ausreißer zu erkennen, wie man in der Statistik des Statistischen Bundesamtes deutlich sieht. Nach dem betrachten der Statistik müsste man sich eher fragen, warum es im Jahr 2018 keinen Lockdown gab?

Vergleich zu anderen Ländern 

Nun mag ein Befürworter der Maßnahmen entgegnen, dass die Politik die Pandemie gut in den Griff bekommen hat und deshalb eine Überlastung des Gesundheitssystems und eine Übersterblichkeit abwenden konnte und wir in Deutschland auch ein recht stabiles Gesundheitssystem haben. Wahr ist, dass wir in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern recht gut abschneiden was die Anzahl der Intensivbetten angeht und genau deshalb sind “bergamaskische Szenarien” auch eher unwahrscheinlich. Außerdem muss man dem entgegnen, dass Länder wie Schweden, welche keinen strickten Lockdown hatten, nach bisherigen Zahlen im Gesamtjahr 2020 keine Übersterblichkeit aufzeigen. Ein weiteres interessantes Beispiel ist der Bundesstaat Georgia in den Vereinigten Staaten. Georgia war einer der ersten Staaten, der den Lockdown weitestgehend beendete, die prophezeiten Horrorszenarien kämpften um die Plätze auf den US-Titelblättern und was passierte sieben Monate später? Nichts. Die Todeszahlen pro Einwohner sind sogar unter den nationalen Durchschnitt gesunken.  

Die wirtschaftlichen Folgen werden höchstwahrscheinlich viel schwerwiegender ausfallen als die Gesundheitlichen. Schon jetzt ist die Armutsquote in Deutschland so hoch wie seit den Neunzigern nicht mehr und auch auf Kontinenten wie Lateinamerika und Afrika werden schon bestehende Krisen (Armut, Hungersnöte…) nicht durch das Virus, aber durch die Lockdowns immer weiter verschärft. Auch in Deutschland lässt die rechtswidrige Neuverschuldung, welche die Staatsschulden auf Rekordniveau treiben, nichts Gutes erhoffen. 

Wofür wir stehen

Wir als Partei der Vernunft setzen uns für individuelle Freiheit und Selbstbestimmung ein. Aus unserer Sicht sind dies grundlegende Rechte, die jedem Menschen zustehen und nicht beschränkt werden dürfen. Darüber hinaus sehen wir den Wettbewerb der Ideen freier Menschen als die beste Strategie zur Lösung, auch globaler Krisen, an.